Nazxul � "Iconoclast"

Eisenwald/ V�: 27. Juli 2009

Wenn auch versp�tet, so ist es mir dennoch ein Bed�rfnis, dieses Album unbedingt zu reviewen, denn es ist eines jener, welches man auch Jahre sp�ter noch guten Gewissens den Black-Metallern empfehlen kann, die es noch nicht kennen. Es ist zeitlos und kompromisslos und eines der extremsten BM-Alben �berhaupt.

Das Intro �Apoptosis� beginnt mit unruhigen, bedrohlichen, tiefen Streicherkl�ngen fast wie beim Stimmen der Instrumente eines Sinfonieorchesters, bei dem man im Chaos irgendwann so etwas wie eine Grundmelodie zu erkennen glaubt. Dieses Gewirr geht �ber in den ersten Track �Dragon Dispitous� und dieser ist eine brachiale Black-Metal-Gewalt, wie ich sie schon lange nicht mehr geh�rt habe. Nun stechen mir auch die Worte auf der R�ckseite der Promo in�s Auge: �Fear the monumental return� und beinahe glaube ich, schon nach diesem Track sagen zu k�nnen, dass das nicht umsonst da steht, sondern sich nur als allzu zutreffend erweist. 
Manchmal rasende, manchmal stampfende Rhythmen geben die Basis f�r psychedelisch- dunkel- brodelnde Keyboardlinien im Hintergrund und einige brutale Gitarrenriffs, die sofort wie eine kalte Hand um�s Herz des H�rers greifen und nicht mehr loslassen. Dazu b�sartig-aggressives Growling von S�nger Maddroc, welches allerdings nicht zu �bertrieben klingt, sondern auf ganz nat�rliche Weise hasserf�llt und �berzeugt. Das ganze gepaart mit einem wunderbar gerollten "R"-Laut wie ihn sonst nur Skandinavier haben, obwohl es sich bei Nazxul �berraschenderweise um Australier handelt. Die Lyrics sind folglich auf englisch und beinhalten nichts als reinen Satanismus in allen Facetten, was auch sonst. Am Ende des Songs wird der letzte Growl-Laut richtig sch�n langgezogen und damit noch�mal so viel Hass wie m�glich nachgeschoben, bevor ein weiteres vor H�llenfeuer triefendes Zwischenst�ck den Song �Black Wings� einl�utet. Man versteht vom Text nur Schlagworte wie �Lucifer� und �Master�, womit lyrisch die Richtung ungef�hr beibehalten wird, aber musikalisch setzt der Track im Vergleich zum Vorg�nger noch einen drauf. Abwechslungsreiche, auf diabolische Weise virtuose Melodien, ansteckende Gitarrenriffs und �melodien im zum Teil sehr tiefen Bereich, oft mit passender aber nicht zu dominanter Keyboarduntermalung, Tempiwechsel von schnellen, ekstatischen Passagen zu midtempo-lastigen Stellen, an denen mit affektiertem, abgehacktem Spielen aller Saiteninstrumente die Wuchtigkeit der voller Galle herausgeschleuderten Lyrics noch unterstrichen wird, die nun oftmals auch in Richtung Okkultismus abdriften. Unbedingt mit guten Boxen und 1A-Bass-Sound anh�ren, dann habt ihr einen unvergleichlichen Genuss! Wie bei manchen BM-St�cken der alten Schule vermischt sich das Spiel aller Instrumente zu einem satanischen Gemisch aus allen extremen, dunklen Elementen jenseits von Gut (aber nicht jenseits von B�se). Diese fiese Kreation bzw. sollte man es vielleicht Kreatur nennen, setzt sich unbemerkt in der verborgendsten aller Gef�hlsebenen des H�rers fest und l�sst nicht mehr los. Die Magie von wahrhaftigem Black Metal entfaltet hier ihre volle Wirkung. Keine Steigerung mehr m�glich.... m�chte man denken ... doch da hat man die Rechnung ohne den Titeltrack �Iconoclast� gemacht. Noch orkanartiger durchzieht dieser Midtempotrack mit seinen schweren Gitarrenkonstrukten und Basslinien, die so tief sind, dass man dem kaum noch folgen kann, das Album und sp�testens jetzt wird sich jeder BM-Fan, der sich dieses Album angeschafft hat, vornehmen, dieses nie wieder herzugeben. Unglaublich, wie brutal b�sartig Nazxul auf diesem Album sind! Es ist nicht zu fassen, was f�r ein brachiales Meisterwerk die Band hier abgeliefert hat.

Es ist schwer, noch lobendere Worte zu finden f�r die ganzen abartigen M�rder-Tracks, die noch folgen und daf�r sorgen, dass einem H�ren und Sehen vergeht. Zusammen mit den kurzen instrumentalen Zwischenst�cken, die aber auf ihre Art auch spektakul�r sind, sind es insgesamt 14 St�cke und jedes ist eine eindrucksvolle kleine Offenbarung. So derma�en hat mich lange kein BM-Album mehr gefesselt. 

Ich sage es nur ungern im Hinblick auf einige andere gro�e BM-Produktionen, die gerade erschienen sind..., aber �Iconoclast� von Nazxul schl�gt sie alle, und zwar um L�ngen. Es ist als h�tte nicht eine Band, sondern eine satanische Macht selbst dieses Album komponiert. Es zerberstet fast vor lauter Schw�rze und Blasphemie. Dabei ist es auch noch abwechslungs- und ideenreich, geht unglaublich gut in�s Ohr und in die Sinne und hat (was meiner Meinung nach h�chst selten ist) mit der Growlstimme des S�ngers eine, die gut und ertr�glich klingt und nicht so kratzig-gepresst. Als w�rde all das noch nicht reichen, kommt das Ganze auch noch in bester Produktions- und Klangqualit�t daher. �Iconoclast� ist einfach unglaublich und es ist einfach nur schade, dass Nazxul nicht mal eben oft und �berall in Europa live auftreten (k�nnen). Dabei w�re gerade diese Band live wahrscheinlich DER BM-Hochgenuss schlechthin.  
Black-Metal-Fans: unbedingt dieses Album besorgen! Ihr werdet es nicht bereuen!

Anspieltip �Iconoclast�                                                                                 10 von 10 Punkten

Review von Twilightheart

 

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