Wenn
auch versp�tet, so ist es mir dennoch ein Bed�rfnis, dieses Album unbedingt zu
reviewen, denn es ist eines jener, welches man auch Jahre sp�ter noch guten
Gewissens den Black-Metallern empfehlen kann, die es noch nicht kennen. Es ist
zeitlos und kompromisslos und eines der extremsten BM-Alben �berhaupt.
Das
Intro �Apoptosis� beginnt mit unruhigen, bedrohlichen, tiefen Streicherkl�ngen
fast wie beim Stimmen der Instrumente eines Sinfonieorchesters, bei dem man im
Chaos irgendwann so etwas wie eine Grundmelodie zu erkennen glaubt. Dieses
Gewirr geht �ber in den ersten Track �Dragon Dispitous� und dieser ist eine
brachiale Black-Metal-Gewalt, wie ich sie schon lange nicht mehr geh�rt habe.
Nun stechen mir auch die Worte auf der R�ckseite der Promo in�s Auge: �Fear
the monumental return� und beinahe glaube ich, schon nach diesem Track sagen
zu k�nnen, dass das nicht umsonst da steht, sondern sich nur als allzu
zutreffend erweist.
Manchmal rasende, manchmal stampfende Rhythmen geben die Basis f�r psychedelisch-
dunkel- brodelnde Keyboardlinien im Hintergrund und einige brutale Gitarrenriffs,
die sofort wie eine kalte Hand um�s Herz des H�rers greifen und nicht mehr
loslassen. Dazu b�sartig-aggressives Growling von S�nger Maddroc, welches
allerdings nicht zu �bertrieben klingt, sondern auf ganz nat�rliche Weise
hasserf�llt und �berzeugt. Das ganze gepaart mit einem wunderbar gerollten
"R"-Laut wie ihn sonst nur Skandinavier haben, obwohl es sich bei
Nazxul �berraschenderweise um Australier handelt. Die Lyrics sind folglich auf
englisch und beinhalten nichts als reinen Satanismus in allen Facetten, was auch
sonst. Am Ende des Songs wird der letzte Growl-Laut richtig sch�n langgezogen
und damit noch�mal so viel Hass wie m�glich nachgeschoben, bevor ein weiteres
vor H�llenfeuer triefendes Zwischenst�ck den Song �Black Wings� einl�utet.
Man versteht vom Text nur Schlagworte wie �Lucifer� und �Master�, womit
lyrisch die Richtung ungef�hr beibehalten wird, aber musikalisch setzt der
Track im Vergleich zum Vorg�nger noch einen drauf. Abwechslungsreiche, auf
diabolische Weise virtuose Melodien, ansteckende Gitarrenriffs und �melodien
im zum Teil sehr tiefen Bereich, oft mit passender aber nicht zu dominanter
Keyboarduntermalung, Tempiwechsel von schnellen, ekstatischen Passagen zu
midtempo-lastigen Stellen, an denen mit affektiertem, abgehacktem Spielen aller
Saiteninstrumente die Wuchtigkeit der voller Galle herausgeschleuderten Lyrics
noch unterstrichen wird, die nun oftmals auch in Richtung Okkultismus abdriften.
Unbedingt mit guten Boxen und 1A-Bass-Sound anh�ren, dann habt ihr einen
unvergleichlichen Genuss! Wie bei manchen BM-St�cken der alten Schule vermischt
sich das Spiel aller Instrumente zu einem satanischen Gemisch aus allen
extremen, dunklen Elementen jenseits von Gut (aber nicht jenseits von B�se).
Diese fiese Kreation bzw. sollte man es vielleicht Kreatur nennen, setzt sich
unbemerkt in der verborgendsten aller Gef�hlsebenen des H�rers fest und l�sst
nicht mehr los. Die Magie von wahrhaftigem Black Metal entfaltet hier ihre volle
Wirkung. Keine Steigerung mehr m�glich.... m�chte man denken ... doch da hat
man die Rechnung ohne den Titeltrack �Iconoclast� gemacht. Noch orkanartiger
durchzieht dieser Midtempotrack mit seinen schweren Gitarrenkonstrukten und
Basslinien, die so tief sind, dass man dem kaum noch folgen kann, das Album und
sp�testens jetzt wird sich jeder BM-Fan, der sich dieses Album angeschafft hat,
vornehmen, dieses nie wieder herzugeben. Unglaublich, wie brutal b�sartig
Nazxul auf diesem Album sind! Es ist nicht zu fassen, was f�r ein brachiales
Meisterwerk die Band hier abgeliefert hat.
Es
ist schwer, noch lobendere Worte zu finden f�r die ganzen abartigen M�rder-Tracks,
die noch folgen und daf�r sorgen, dass einem H�ren und Sehen vergeht. Zusammen
mit den kurzen instrumentalen Zwischenst�cken, die aber auf ihre Art auch
spektakul�r sind, sind es insgesamt 14 St�cke und jedes ist eine
eindrucksvolle kleine Offenbarung. So derma�en hat mich lange kein BM-Album
mehr gefesselt.
Ich
sage es nur ungern im Hinblick auf einige andere gro�e BM-Produktionen, die
gerade erschienen sind..., aber �Iconoclast� von Nazxul schl�gt sie alle,
und zwar um L�ngen. Es ist als h�tte nicht eine Band, sondern eine satanische
Macht selbst dieses Album komponiert. Es zerberstet fast vor lauter Schw�rze
und Blasphemie. Dabei ist es auch noch abwechslungs- und ideenreich, geht
unglaublich gut in�s Ohr und in die Sinne und hat (was meiner Meinung nach h�chst
selten ist) mit der Growlstimme des S�ngers eine, die gut und ertr�glich
klingt und nicht so kratzig-gepresst. Als w�rde all das noch nicht reichen,
kommt das Ganze auch noch in bester Produktions- und Klangqualit�t daher. �Iconoclast�
ist einfach unglaublich und es ist einfach nur schade, dass Nazxul nicht mal
eben oft und �berall in Europa live auftreten (k�nnen). Dabei w�re gerade
diese Band live wahrscheinlich DER BM-Hochgenuss schlechthin.
Black-Metal-Fans: unbedingt dieses Album besorgen! Ihr werdet es nicht bereuen!
Anspieltip
�Iconoclast�
10 von 10 Punkten
Review
von Twilightheart
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