NebUnam – "Nebunam"
Karge Welten Kunstverlag/ VÖ: Mai 2008
Erst
eine Demo in 2003 haben „NebUnam“, ein BM-Zwei-Mann-Projekt aus
Nordrhein-Westfalen, veröffentlicht, bevor sie 2008 vom Karge Welten
Kunstverlag die Chance bekamen, auf der hier vorliegenden, selbstbetitelten (auf
500 Stück limitierten) EP einen ihrer alten Songs (der noch mal remastert
wurde) und einen neuen Song aufzunehmen. Rauschen,
ein Kreischen, und schon geht es los. Der 14 Minuten lange Opener „A
Winter’s tale“ legt sich über die Hörnerven. Leider fällt zuerst auf,
dass die Vocals viel zu leise sind. Der langsame, tragende Growlgesang ist an
sich sehr angenehm und verbreitet eine melancholisch-schöne Stimmung. Aber
leider ist die Musik mit ihren einfachen und wie gesagt zu lauten Melodielinien
zu dominant. Dadurch zeichnen sich zwar einzelne Instrumente hervorragend ab,
aber da die Vocals doch das Schönere von beidem sind, wäre mir die umgekehrte
Gewichtung lieber gewesen. Vor allen in Parts, wo die Musik schneller wird,
macht der programmierte Sound doch einiges zunichte, allem voran natürlich die
Drums. Der Song lässt trotzdem im späteren Verlauf einen gewissen Charme nicht
vermissen, zumindest wenn sich einige Harmonien im tieferen Tonbereich in den
Vordergrund graben und der schaurig-schönen Stimmung zusätzlich noch einen
etwas morbiden Touch verleihen. Der
zweite Track, der etwas rasantere 11-Minuten-Track „Sturm“, ist leider etwas
weniger gelungen. Zwar wird in passendem Rahmen beschrieben, wie ein Sturm
aufzieht, wütet und was er anrichtet, bevor sich wieder klare Luft ausbreiten
kann, aber musikalisch gleitet der Song leider etwas in Monotonie ab. Zwar ist
der Soundteppich klanglich durchaus eine gelungene Verkörperung dessen, was die
Musiker ausdrücken wollen, eben eine faszinierend-bedrohliche Gewalt, der sich
der Mensch nicht entziehen kann, aber es gibt keine ansprechenden Melodien,
sondern es lebt alles allein durch die Atmosphäre. Man muss sich dem Gesamtwerk
öffnen können und sich tragen lassen, einfach die Gedanken schweifen lassen,
so kommt die EP sicher am besten. Sich an einzelne herausragende Riffs oder
besondere Melodien halten zu wollen, wird nicht funktionieren. Anspieltip „A Winter's tale“ 7 von 10 Punkten Review von Twilightheart
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