Orlog – "Elysion"

Det Germanske Folket/ VÖ: 24. Oktober 2008

Die Sachsen von Orlog machen ihren Landsmännern mit ihrem neuesten Silberling „Elysion“ ordentlich Konkurrenz. Auf diesem Album erwartet einen eine tobende Urgewalt, die sich mit Worten kaum ausdrücken lässt.
Nix mit einfallsreichem Intro und Firlefanz, nein… sofort eine Gitarrenwand aufgebaut und los geht’s. Ohne Vorwarnung in die Vollen! Wenn man beim anschauen des Backcovers noch denkt: „Was!? Nur 7 Tracks!?“, so ist doch gleich beim ersten Song klar, dass diese 7 Songs es wahrscheinlich in sich haben werden. Brachial stürzt der Opener „Sturm“ über den Hörer herein und fegt erst’mal alles aus den Gehörgängen, was da nicht hingehört, damit Platz für ELYSION ist. Orlog haben mit diesem Album wohl ihr bisher bestes abgeliefert. 
Schon allein vom schnellen, ansteckenden Riffing in „Sturm“ ist man hin und weg. Zwischen all den böse dahinfegenden tiefen Gitarrentönen gibt’s im Mittelteil als Bonus eine höhere, aber glasklar klingende Gitarreneinlage, von solidem Drumming gestützt. Mit keifender Stimme growlt sich Vokalist D. Wolfram durch die Lyrics, die trotzig und hart rüberkommen und mit überlegenem Selbstbewusstsein rausgehauen werden. Tiefe Bässe, die das ganze wie ein Orkan vorantreiben, runden das ganze ab. Das wird auch bei den anderen Tracks keinesfalls ruhiger. Im Gegenteil. Die Grundstimmung des Hasses scheint mit jedem Song neu aufgeputscht zu werden und die mächtigen Gitarrenwände werden mit jedem Track höher aufgetürmt, dabei aber alles perfekt gespielt. Da hört man keine Unstimmigkeit heraus. Alles fliesst in aggressiver Perfektion vor sich hin. Ein Ohrenschmaus für jeden Fan von knallhartem, aber gleichzeitig ideenreichem, inspiriertem Black Metal. Bis auf ein paar ganz kurze Passagen, in denen es klingt, als müssten die Gitarren mal kurz geschont werden, gibt es auf diesem Album keine Gnade und keine schmeichelnden Klänge. Keine Zwischengeräusche (ausser ein paar schrill gekeiften Wortfetzen, die einigen Songs mehr Gift geben sollen) und auch sonst kein Geschnörkel... einfach nur die pure reine Essenz geilen, gitarrendominierten Black-Metals.

Die menschenverachtenden Lyrics in deutscher Sprache sind im Booklet nur zum Teil festgehalten. Der finale Track ist zwar vollständig abgedruckt, aber von anderen Songs sind jeweils nur die wichtigsten 2 oder 3 Zeilen des Textes abgedruckt, was das Augenmerk natürlich auf den Kernpunkt lenkt. Abgesehen von dieser Idee, die mir gut gefällt, glänzt das Artwork auch durch puristisches Design, was neben dem Coverbild eigentlich nur von den Fotos der Musiker lebt, die (auf art-technisch fantastischen Fotos) mit grimmem Blick eine Verbindung zum Betrachter herstellen, welche puren Hass channelt. 

Im letzten Track, dem Titeltrack, gibt es Gastgesang von Sermon („Thornesbreed“), der auch die Lyrics hierfür geschrieben hat. Seine zum Teil tiefe Röhre gibt dem ganzen noch’mal einen zusätzlichen Kick, bevor das Album in einer Stimmung düsterster Misanthropie ausklingt.

Anspieltipp: "Sturm"                                                                                    Punkte: 9,5 von 10

Review von Twilightheart

Orlog - Fireblade Force 2008:

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