Panchrysia – "Deathcult Salvation"
Dark Essence - VÖ: 24. März 2008
In der Masse der Promos, die hier so bei mir rumliegen, suche ich meistens vergebens nach Scheiben, die vielleicht etwas Besonderes sein könnten. Auch die Promo „Deathcult Salvation“ von „Panchrysia“ wäre beinahe schon auf dem Stapel „Review-noch’mal-auf-später-verschieben“ gelandet (typisches BM-Cover usw.), doch dann stach mit auf der Rückseite der Zusatz „Additional vocals by Mortuus“ in’s Auge. Mortuus (seineszeichens momentan Frontsatanist bei Marduk) würde seine Stimme mit Sicherheit für kein Wischiwaschi-Album hergeben. Ich vermutete also hier ein höheres Level. Und siehe da... gleich das erste Durchhören der CD bestätigte den Verdacht. Das
Album beginnt brutal und eisig mit kühlem, schnellem, leicht abartig verfärbtem
Drum-Sound, begleitet von einer Sprechstimme, die ebenfalls verfremdet wurde, so
dass sie beim sprechgesanglichen Aufzählen einiger misanthropischer Vorankündigungen
sehr skurril klingt. Der federnde Uptempo-Schlagzeug-Hintergrund wird auch im
zweiten Track „Cult driven“ beibehalten, aber ultra-fiese Gitarrenriffs rücken
nun in den Vordergrund, die echt wie geschmiert in’s Ohr gehen. Der Gesang
wird mehr zum dämonischen, ekligen Growling und das Ganze will so gar nicht
nach dem gewohnten Black-Metal klingen, sondern ist so eigen und abgefahren,
dass es fast schon Züge von Avantgarde hat. Allerdings
darf man keinerlei gesangliche Meisterleistungen erwarten. Das Growling ist
zumeist geradlinig und einfach nur auf emotionslose Rohheit ausgelegt, während
dazu schaurige, bannende Gitarrenkonstrukte geschreddert werden, die allerdings
keine fesselnden Melodielinien beinhalten. Das Hauptaugenmerk liegt auf kalter
Misanthropie und einigen spieltechnischen Überlegenheiten. Mit insgesamt 9 langen, durchkomponierten Tracks ist das Album wirklich ein passables Werk, welches aus der Masse hervorsticht. Nicht etwa, weil es ein Jahrhundertwerk wäre, sondern einfach, weil man sich nur in geringem Maße der üblichen Klischees bedient hat und stattdessen das Hauptaugenmerk auf die Umsetzung eines ganz eigenen, rohen Stils gelegt hat. Anspieltipp: "With Dragon Wings" Punkte: 8,5 von 10 Review von Twilightheart
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