Sammath – "Triumph in hatred"

Folter Records/ VÖ: 13. Okt. 2009

Speed Metal? Das Album beginnt mit einer Orgie extrem schnellen Drummings und dazu wirres Gitarrengeschrammel, ebenfalls Marke Highspeed. Eine Stimme kreischt aggressiv dazwischen. Wenn das Album so bleibt, sind Ohrenschmerzen vorprogrammiert, soviel ist sicher. Aber da auf der Promo „Black Metal“ und nicht „Speed“ draufsteht, bin ich guter Hoffnung, dass sich noch etwas ändert. Und siehe da... langsam schleichen sich im Laufe des Songs ein paar Midtempo-Gitarrenmelodien ein, die das Ganze erträglich machen. Auch drängt sich stellenweise ein tiefer Bass in den Vordergrund und ab und an wird das schnelle Geschredder etwas runtergefahren, so dass man sich auf das Growling konzentrieren kann und nicht einfach nur zugedröhnt wird. Das Growling ist, wie bereits angedeutet, einfach irrstes Gekeife. Mit Black-Metal-Ästhetik hat das nichts zu tun. Dazu müsste es dann wieder NOCH schriller sein, so dass es in die Gehörgänge schneidet. Auch ist das Zusammenspiel der Instrumente nicht immer wirklich synchron, obwohl die Verdichtung zu massiven Gitarrenwände gegen Ende  den Song doch noch zu einem annehmbaren BM-Stück macht. Das ganze nennt sich kurz und gut „Blood“.
„Burn in the fires of hell“ ist eindeutig besser. Man setzt nicht mehr vornehmlich auf Schnelligkeit, obwohl der Track immer noch zu den eher temporeichen gehört. Die Aufmerksamkeit wird öfter auf die imponierenden Gitarren, den infernalisch brodelnden Bass und das jetzt dann doch wirklich recht giftige Gekreische gelegt. Wortfetzen werden zwischen die Gitarrenriffs geworfen, beinahe kommt es wie ein Studio-Probedurchlauf für die Vocals rüber, der aber dann  für’s Album genommen wurde, weil es besonders eklig rüberkam. Nur das Drumming bleibt zu gewöhnlich/eintönig. 

Insgesamt gibt es 7 Tracks mit insgesamt ca. 40 Minuten Spielzeit in einer Aufnahme- und Produktionsqualität, die ich als durchaus okay bezeichnen würde.
Allzu viel ändert sich am Gesamtstil des Albums natürlich nicht mehr, die Stücke sind mal mehr, mal weniger unterhaltsam, und durch die Tempo-Raserei wirken sie immer etwas hysterisch. Das Gitarrenriffing ist oft angenehm abwechslungsreich, ab und an schleicht sich ein astreines, sauber klingendes Powermetal-Riff ein, aber viel zu oft gleitet es auch in „Lärm-Geschredder“ ab, und das wenig ansprechende Drumming unterstreicht dann diese streckenweise monotonen, thrashigen Knüppel-Orgien noch. Die Intention der Band war sicher eine exzellente (böse, gnadenlos, evil, laut, schnell, blasphemisch), aber es fehlt trotzdem an dem gewissen Etwas, was eine satanische BM-Stimmung schaffen kann und im Gedächtnis hängen bleibt. Nur laut und schnell mit ein paar guten Riffs hier und da reicht heutzutage eben nicht. Auch sind die Lyrics eher flach. Hasserfüllt und blasphemisch, aber auf Minimum-Niveau. Wie bereits gesagt: wirkliche BM-Kunst ist was anderes. Aber um einmal ordentlich und schnell die Nackenmuskeln durchzutrainieren, bis es wehtut, reicht es allemal. 

Anspieltipp: "Burn in the fires of hell"                                                               Punkte: 6 von 10

Review von Twilightheart

 

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