Speed
Metal? Das Album beginnt mit einer Orgie extrem schnellen Drummings und dazu
wirres Gitarrengeschrammel, ebenfalls Marke Highspeed. Eine Stimme kreischt
aggressiv dazwischen. Wenn das Album so bleibt, sind Ohrenschmerzen
vorprogrammiert, soviel ist sicher. Aber da auf der Promo „Black Metal“ und
nicht „Speed“ draufsteht, bin ich guter Hoffnung, dass sich noch etwas ändert.
Und siehe da... langsam schleichen sich im Laufe des Songs ein paar
Midtempo-Gitarrenmelodien ein, die das Ganze erträglich machen. Auch drängt
sich stellenweise ein tiefer Bass in den Vordergrund und ab und an wird das
schnelle Geschredder etwas runtergefahren, so dass man sich auf das Growling
konzentrieren kann und nicht einfach nur zugedröhnt wird. Das Growling ist, wie
bereits angedeutet, einfach irrstes Gekeife. Mit Black-Metal-Ästhetik hat das
nichts zu tun. Dazu müsste es dann wieder NOCH schriller sein, so dass es in
die Gehörgänge schneidet. Auch ist das Zusammenspiel der Instrumente nicht
immer wirklich synchron, obwohl die Verdichtung zu massiven Gitarrenwände gegen
Ende den Song doch noch zu einem annehmbaren BM-Stück macht. Das
ganze nennt sich kurz und gut „Blood“.
„Burn in the fires of hell“ ist eindeutig besser. Man setzt nicht mehr
vornehmlich auf Schnelligkeit, obwohl der Track immer noch zu den eher
temporeichen gehört. Die Aufmerksamkeit wird öfter auf die imponierenden
Gitarren, den infernalisch brodelnden Bass und das jetzt dann doch wirklich
recht giftige Gekreische gelegt. Wortfetzen werden zwischen die Gitarrenriffs
geworfen, beinahe kommt es wie ein Studio-Probedurchlauf für die Vocals rüber,
der aber dann für’s Album
genommen wurde, weil es besonders eklig rüberkam. Nur das Drumming bleibt zu
gewöhnlich/eintönig.
Insgesamt
gibt es 7 Tracks mit insgesamt ca. 40 Minuten Spielzeit in einer Aufnahme- und
Produktionsqualität, die ich als durchaus okay bezeichnen würde.
Allzu viel ändert sich am Gesamtstil des Albums natürlich nicht mehr, die Stücke
sind mal mehr, mal weniger unterhaltsam, und durch die Tempo-Raserei wirken sie
immer etwas hysterisch. Das Gitarrenriffing ist oft angenehm abwechslungsreich,
ab und an schleicht sich ein astreines, sauber klingendes Powermetal-Riff ein,
aber viel zu oft gleitet es auch in „Lärm-Geschredder“ ab, und das wenig
ansprechende Drumming unterstreicht dann diese streckenweise monotonen,
thrashigen Knüppel-Orgien noch. Die Intention der Band war sicher eine
exzellente (böse, gnadenlos, evil, laut, schnell, blasphemisch), aber es fehlt
trotzdem an dem gewissen Etwas, was eine satanische BM-Stimmung schaffen kann
und im Gedächtnis hängen bleibt. Nur laut und schnell mit ein paar guten Riffs
hier und da reicht heutzutage eben nicht. Auch sind die Lyrics eher flach.
Hasserfüllt und blasphemisch, aber auf Minimum-Niveau. Wie bereits gesagt:
wirkliche BM-Kunst ist was anderes. Aber um einmal ordentlich und schnell die
Nackenmuskeln durchzutrainieren, bis es wehtut, reicht es allemal.
Anspieltipp:
"Burn in the fires of hell"
Punkte:
6 von 10
Review
von Twilightheart
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