Sarkom – "Bestial Supremacy - precision in pure darkness"
Twilight/ VÖ: 14. Nov. 2008
Normalerweise,
wenn man hört: „Black Metal ohne Keyboards, ohne Samples, ohne Triggern“
hegt man schon leise den Verdacht, es könnte sich um eines jener
Untergrund-Alben handeln, die fast noch in der Garage aufgenommen wurde. „Bestial
Supremacy“ bildet hier zum Glück eine Ausnahme. Trotz der Tatsache, dass man
sich einfach der Grundelemente des Black Metal bedient, ist das Album klanglich
fantastisch. Somit wäre diese Hürde schon mal genommen. Bleibt die Frage, ob
die Norweger von „Sarkom“, die selbst von ihren Landsmännern als sooo gute
BM-Band bewertet werden, dem Ruf gerecht werden. Das Problem dabei ist, dass mir keines der Riffs bzw. keine der Melodielinien wirklich gefällt oder einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Alles ist perfekt gespielt, die Musiker sind versiert und spielen selbstbewusste Sequenzen, aber trotzdem fehlt mir etwas. Das Album berührt mich trotz der super Qualität einfach nicht. Ich weiss nicht, ob mir ein gewisses Offenlegen der Gefühle fehlt (selbst wenn es sich hierbei um Aggressivität, Hass, Wut, Angst, Misanthropie oder dergleichen handeln würde). Es kommt mir so vor, als hätte man bewusst ein Album aufgenommen, von dem man denkt, dass die Fans das natürlich so schlucken werden, und eben alles reingepackt hat, was normalerweise bei BM-Fans gut ankommt. Aber der wirkliche, gefühlsmäßig-wahrhaftige Hintergrund fehlt mir dabei einfach. Und trotz ständiger Abwechslung (Tempo usw.) fehlt mir Individualität. Eine gewisse Grundindividualität ist natürlich immer vorhanden, bei jeder Band, aber bei Sarkom ist genau da auch schon Schluss. Das Einzige, was mir wirklich gut gefällt, sind ein paar Stellen (z.B. in den Tracks „Parallel to a wall of fire“ oder „Artificial“, wo alle Instrumente in der Tonlage tief nach unten gehen und den Hörer in langsamerem Tempo durch ein paar tiefe Doublebass-Töne in den Boden stampfen). Soll jetzt
nicht heißen, dass das Album schlecht ist. An Positivem findet sich sicher noch
einiges. Die „echten“, triggerlosen Drums wurden ja bereits erwähnt, auch
die gute Aufnahmequalität und das Bemühen, abwechslungsreich zu sein. Die Fähigkeit
und deren Umsetzung, einige Riffs und Bridges superschnell zu spielen, wäre ein
weiterer Punkt. Dazu kommt noch die Live-Tauglichkeit der Musik. Zu allen Songs
kann man hervorragend headbangen. Bin mir sicher, dass die Band (die auf der Bühne
sicher auch einiges an visueller Unterstützung in Anspruch nimmt) keine
Probleme hätte, eine beliebige BM-Fanmenge ordentlich in Rage zu bringen. Auch
das Booklet ist ein Blickfänger mit extra inszenierten, aussagekräftigen
Fotos. Anspieltipp: "Artificial" Punkte: 7 von 10 Review von Twilightheart
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