Schmerz � "Chronika"

Eisenwald/ V�: August 2008

�Narrations of a murderer� (Schilderungen eines M�rders) ist der Untertitel dieses Albums. Dies allein sollte reichen, damit mental schwache Menschen ab hier nicht mehr weiterlesen. Zwar geht es inhaltlich um Mord und nicht um Selbstmord, aber ich finde, dieses Album birgt f�r Menschen, die eh suizidgef�hrdet sind, musikalisch gen�gend Stoff, um Selbstmordgedanken zu festigen.
Denn selten habe ich ein Album geh�rt, was so rau, kalt, trostlos, gef�hlsgrausam und herzerkaltend ist wie dieses. Vergesst alles, was ihr bisher so geh�rt habt. Welches Album ihr auch immer als Vergleich heranziehen k�nntet, jedes davon ist mit Sicherheit noch positiver als dieses, und sei es nur durch emotionaler vertonte Gef�hle, wenn auch in negativem Sinne.
Dieses Werk von �Schmerz� hingegen wird jeden noch so abgebr�hten Anh�nger des Murderer- oder Suicidal- Black-Metal durch seine Eisesk�lte schockieren. 

Wie ein bedrohlicher Todesnebel schieben sich die langsamen St�cke in das Gehirn des H�rers und setzen sich dort als blutig-kaltes Entsetzen fest.
Von langsamen Schlagzeugtaktungen gef�hrt, �bernimmt die Gitarre in jedem St�ck die Hauptaufgabe davon, das Leben eines M�rders widerzuspiegeln. Die Stimme des Hauptacteurs �Nox� ist dabei leicht in den Hintergrund ger�ckt und sorgt mit langgezogenen, intensiven Growls f�r den b�sen Unterton, w�hrend einige melancholisch-schwankende, meist sehr tief gehaltene, Dauert�ne im Hintergrund alle Songs verbinden.
Da anzunehmen ist, dass die Musik das Leben des M�rders von Anfang bis Ende widerspiegelt, muss man davon ausgehen, dass bereits die Kindheit des M�rders ein einziger schwarzer Abgrund gewesen sein muss. Und wenn man sich dazu die Ausz�ge der in deutsch gehaltenen Lyrics aus dem Booklet w�hrend des H�rens zu Gem�te f�hrt, k�nnte einem das Grausen kommen. �K�lte kriecht in meinen Geist, W�rde trug ich niemals mehr...� bis hin zum Finale im Song �Abendschein�, dem Mord: �Das Wort des Messers, tief zu deinen Adern spricht, auf dass du nie wieder schaust das Tageslicht�. 
Das gesamte Booklet ist extrem dunkel und karg gehalten, auch die Texte sind nur angedeutet, manche kann man lesen, andere nicht, weil sie verschwommen werden oder im Schwarz verschwinden.

Dieses Album toppt wirklich alles. Gefrierendes Blut, gef�hlter Tod. Lediglich der K�nstler von Ekove Efrits kann mit seiner Musik ann�hernd mithalten, wobei diese durch viel Neben-und Unterger�usche interessanter gemacht wird, w�hrend es bei �Schmerz� keinerlei �Beiwerk� gibt. Da gibt es wirklich nichts, was von der endlosen K�lte ablenken k�nnte. Der Fokus liegt einzig und allein auf Verlorenheit und Trostlosigkeit.
Der Sound ist okay, aber nicht herausragend. Wobei ein durchgestylter Sound hier vielleicht auch die Glaubw�rdigkeit des Musikers infrage stellen w�rde, wer wei�. Durch das Kratzige wird auch der rohe Kern des Albums besser betont. 

Das Album der nordrhein-westf�lischen Band wurde auf 100 Digi-Paks weltweit limitiert. Sollte mehr verkauft werden, wird der Rest nur noch als normale CD in Plastik zu bekommen sein. 
Ich m�chte erneut warnen, dass diese CD absolut nichts f�r schwache Nerven ist. Kategorie: einmal extrem laut im Haus abspielen und der 80j�hrige Nachbar wird einen Herzkasper kriegen. Also nur f�r Fans des Genres, die es ertragen, ein ganzes Album lang mit dem sinnbildlichen und tats�chlichen Tod konfrontiert zu sein, ohne dass ihm dieses musikalisch immergleiche, kalte, morbide Gef�hl langweilig wird; oder f�r Leute, die tats�chlich die Ambition haben, am Leben, den Gr�nden und Gef�hlen eines M�rders teilhaben zu wollen. Die Frage ist, ob man das wirklich will. Dies darf nat�rlich jeder f�r sich selbst entscheiden. 

 

Anspieltip �Morgenr�te�                                                                     9 von 10 Punkten

Review von Twilightheart

<<<zur�ck zu "Reviews"

 

besucherz�hlerXStat.de