Tarabas - "Das neue Land"

Trollzorn/ VÖ: 26. Februar 2010

Tarabas, eine Band aus Magdeburg, die ihre Kreationen als „Melodic – Death – Metal from Ancient Times“ beschreibt. Gute Musik voll geballter Ideen oder einfach nur Abklatsch diverser wohl allen bekannter Bands dieses nur etwas anders umschriebenen Genres?? Die Frage stellte sich mir, denn die Jungs waren mir gänzlich unbekannt. Der Bandhistorie nach ist allerdings zu entnehmen, dass die 4 bereits seit 2004 ihr Unwesen in der deutschen Metalszene treiben. Nach dem 2007 erschienenen Debutalbum „Aus alter Zeit“, welches in diversen Magazinen ganz gut davon kam, trennte sich die Band von einem Ihrer Gründungsmitglieder. Oft der Tod der Bands, sahen die Magdeburger dies wohl eher als Chance. Ein würdiger Ersatzmann am Bass war mit Azalon schnell gefunden und aus dem anfänglichen Vorhaben ihn für Live-Gigs einzusetzen wurde schnell ein fester Platz im Line Up. Dennoch bleibt er der Band Elivagar an den Keys erhalten. Nach dem Besetzungswechsel ging es dann auch relativ fix ab ins Studio und so kommt es, dass die Veröffentlichung des zweiten Werkes „Das neue Land“ für den 26. Februar 2010 angesetzt wurde. 
Das Cover mutet auf den ersten Blick eher fad und langweilig an und lässt fürs Booklet nichts Gutes erahnen. Doch, blättert man sich so ein wenig durch, wird der Eindruck immer besser. Denn nicht nur musikalisch wird ein Stück weit eine Geschichte erzählt. Dies setzt sich auch im Booklet fort. Songtexte mit teilweise stimmungsvollen und passenden Bildern hinterlegt – allerdings spiegeln sich dort die „ancient times“ nur bedingt wieder und einiges erinnert mich viel zu sehr an „Herr der Ringe“ & Co. 

Nun aber endlich zu den musikalischen Taten. 

Der Opener „Das neue Land 1“  beginnt mit eher seichter aber irgendwie eingängiger Melodie und wir dann aber doch relativ schnell eine Gangart härter. Melodisch, aber dennoch mit dem gewissen Druck dahinter. Das Gehörte weiß irgendwie zu gefallen. Die Stimme des Sängers empfand ich anfangs als etwas störend. Um nicht zu sagen „krächzig“. Der tiefe Growl-Gesang wusste da dann schon eher zu überzeugen und der kurzzeitig einsetzende Clean-Gesang fügt sich auch ganz gut ein. Nach der guten Hälfte des Songs wird es dann wieder gediegen und ruhig. In diesem Song gelang es ganz gut alle Facetten der Band wiederzuspiegeln.
Weiter geht es dann mit „Weiße Pferde“, einem weitestgehend sehr schnellen und treibenden Song. Das Intro groovt, doch dann wird’s ziemlich fad. Wenig Abwechslung, etwas langatmig und eintönig. Dieser Eindruck ändert sich bei diesem Song auch nicht mehr. Zum Ende hin wird der Song langsamer aber dennoch nicht mehr spannend. 
„Der Niedergang“ – der Titel lässt ja schon Großes erahnen- hier werden sehr viele Elemente des Black Metal verbraten. Allgemein ein recht guter Song was nicht zuletzt an den Akustikparts liegt. 
Eine Spur langsamer wird’s dann mit dem Folgesong, dessen Anfang ein wenig an Metallica erinnert. Die Stimme wurde in machen Teilen ein wenig zu sehr mit Effekten überladen. Hört sich seltsam an. Geschmackssache.
Mit „Hinter den Toren“ sollte sich die Band bei einem Amon-Amarth-Cover-Wettbewerb bewerben. Der Song könnte auch aus deren Feder stammen. Das macht den Titel natürlich nicht weniger gut. 
Mit „Intermezzo“ ist auch ein 4-minütiger Instrumentalsong auf der Platte zu finden. Solche Songs empfinde ich recht häufig als sehr emotional und immer wieder schön anzuhören. Hier wird allerdings eher Langeweile verbreitet. 
Diese Durchwachsenheit zieht sich durch das komplette Album. Teilweise wird man von wirklich genialen Einfällen und musikalischem Können überrascht, dann wieder ruft es einfach Gähnen hervor. 

Allgemein ist zu sagen, dass durch die guten gesanglichen Fähigkeiten aller Bandmitglieder der Gesang abwechslungsreich ist und die Titel durch den Clean-Gesang aufgelockert werden. Die Growls des Sängers erinnern , wie auch einige Titel bzw. Melodien, sehr an Amon Amarth. Die Produktion macht einen sehr professionellen Eindruck, was sich nicht zu letzt durch den guten Sound manifestiert. Allerdings ist der Bass durchgehend etwas zu laut, was besonders bei den Clean-Parts auffällt. Alles in allem aber eine gute Produktion in die man gerne mal wieder rein hört und welche nicht mit den üblichen Melodic- Pagan- Viking- Klischees aufwartet. 

Anspieltipp: "Das neue Land 1/2"                                                                     Punkte: 7,5 von 10

Review von Tanja

 

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