Thiasos Dionysos – "Satyr"
(Thrym Rex)
VÖ: 2005
Beim Album “Satyr” von Thiasos Dionysos handelt es sich um sehr stimmungsvollen, abwechslungsreichen “Viking”-Metal mit Folk-Anleihen der neuen Generation, die die alten Götter wiederentdeckt hat. Wenn alle Bands oder Projekte mit jüngerer Besetzung so hingebungsvoll am Werk wären wie André, der Thiasos Dionysos als Einmann-Projekt gegründet und am Leben erhalten hat, würden goldene Zeiten für den Viking-Metal anbrechen. Das Problem
dabei ist, dass solchen Bands wohl noch nicht die Mittel zur Verfügung stehen,
die nötig wären, um die hervorragenden Songideen genauso umsetzen zu können,
wie sie im Kopf des Songschreibers wohl geklungen haben bei der Geburt des
Songs. So leidet auch das Album „Satyr“ unter einer eher schlechten
Soundqualität. Es klingt, als wäre alles mit Computer und Synthesizer im
eigenen Wohnzimmer aufgenommen worden (einschliesslich Drum-Computer). Das ist
wirklich zu schade. Wenn ich mir die selben Stücke des Satyr-Albums von
„echten“ Musikern mit wirklichen Instrumenten eingespielt vorstelle, dann hätte
dies ein unglaubliches Resultat gegeben. Denn auf der Satyr-CD sprüht es nur so
vor Idden und Innovationen, mit denen Folk und Pagan gemischt werden.
Animierende, stimmungsvolle Melodielinien und treibender Beat, gepaart mit
abwechslungsreichem Growl-Gesang in allen Schattierungen. Viele Passagen
erinnern unweigerlich an den typischen finnischen Humppa a la Finntroll, aber
diese werden kurz gehalten und mit eigenen Abwandlungen und überraschenden
Gimmicks variiert. Im ganzen legt das Album ein eher jagendes, forsches Tempo
vor, welches durch die treibenden Keyboard-Untermalungen noch rasanter wirken.
Allerdings gibt es hin-und wieder auch mal ein paar hymnenhaftere Stellen, an
denen man ohne zuviel Instrumentierung auskommt, in denen dann größerer Wert
auf die Wirkung des Gesangs gelegt wird, so z.B. im dritten Stück „Der Ahnen
Ruf“, in welchem man durch moderateres Tempo und weniger Bombast dem Text mehr
Aufmerksamkeit schenken kann beim zuhören. Nun ja, wer die Band schon live erlebt hat, weiss sowieso, welch ansteckende Musik ihn erwartet. Allen anderen sei geraten, mal reinzuhören und zu entscheiden, ob man sich trotz der grossen Abstriche bei der Klangqualität die Innovationen dieser Musik trotzdem geben möchte. Bleibt einfach zu hoffen, dass das Nachfolgealbum in einem ordentlichen Studio aufgenommen wird. Dann kann es nur gut werden... Anspieltipp: "Der Ahnenruf" Punkte: 6,5 von 10 Review von Twilightheart Thiasos
Dionysos
beim Eisenwahn Festival 2006:
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